Europaschule in NRW bilingualer deutsch-franz. Zweig AbiBac

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Was gibt es in diesem Jahr alles nicht? Den Weihnachtsmarkt mit fliegendem Nikolaus, Konzerte, Theaterstücke … gerade der Kulturbereich hat unter Corona zu leiden.

Vielleicht gerade auch deshalb sollte der Vorlesewettbewerb der sechsten Klassen unserer Schule stattfinden, wenn auch in einer viel kleineren, deutlich konzentrierteren Form als in den vergangenen Jahren. Vielleicht war es gerade auch deshalb eine sehr schöne, entspannte Veranstaltung mit sechs motivierten Schülerinnen und Schülern, die sich bereits in ihren Klassen mit einer besonderen Auswahl an Texten und auch mit einer besonderen Form des Vorlesens durchgesetzt hatten. Lasse und Sophia aus der 6c, Hema und Tuana aus der 6a sowie Helene und Kai aus der 6b stellten sich dem Wettbewerb, der in diesem Jahr ohne das ganz große Publikum aller Sechstklässler auskommen musste.

Neben Klassikern wie „Emil und die Detektive“ wurden der Jury auch zukünftige Klassiker wie „Woodwalkers – Hollys Geheimnis“ oder „Die Delfine von Atlantis“ vorgestellt. Gespannt lauschten die Anwesenden den Texten und die intime Atmosphäre im kleinen Kreis machte es möglich, sich nach den Vorträgen noch einmal über die Texte und weitere Jugendbücher aus dem Wettbewerb in den Klassen auszutauschen. Es war dann auch nicht leicht, drei Kandidaten für die zweite, alles entscheidende Runde und die Lektüre des Fremdtextes zu finden … Der zeichnete sich dann durch einige Hürden aus wie das Service „Blauweiß“, das gewissen Kaffeetanten gehört, die für Robert Redford und Schwarzwälder-Kirsch-Torte schwärmen. Hatte man das gut gemeistert, so wurden weitere Beobachtungen zur Nachbarschaft dieser Damen angestellt: So gab es dort den „Wehrdienstverweigerer“, eine „Promenadenmischung“, die sich so ganz und gar nicht astrein benahm, und natürlich waren da die „Schröders“, die unter den kritischen Augen der „Kaffeetanten“ in die Siedlung Einzug hielten. Ja, das war schon eine ganz besondere Herausforderung, der man sich da stellen musste. Alle haben hier ihr Können gezeigt; vor allem Sophia konnte sich ganz schnell in die Atmosphäre, die kritischen, stark von Vorurteilen geprägten Stimmen an der Kaffeetafel und die feinsinnigen Beobachtungen des Erzählers Paul eindenken: Ihr gelang eine amüsante Interpretation ihrer Textstelle, mit der sie die Jury letztlich überzeugen und den Titel „Vorlesewettbewerbssiegerin 2020 der Hildegardis-Schule“ ergattern konnte. Herzlichen Glückwunsch, Sophia!

Auf dem Bild sind alle Gewinner/innen mit ihren Buchpreisen zu sehen.

Dass, wer vorlesen kann, auch extrem sportlich, nahezu akrobatisch sein kann, hat übrigens Kai gezeigt. Gab es noch im Vorfeld Sorgen darüber, was wohl in der Pause passieren könnte, wo doch keine Gäste für Unterhaltung sorgen konnten, so zeigte sich dank Kai, dass diese Gedanken völlig unbegründet waren! Wow!  

Nach dem Wettbewerb gab es zudem noch Besuch von vier Nachwuchsreporterinnen aus der Klasse 5d: Salomé, Shauriya, Therese und Romy. Sie haben sowohl bei der diesjährigen Gewinnerin Sophia und bei Jördis, der Vorjahressiegerin, die sogar Bezirksmeisterin geworden ist, sowie Frau Ahrens aus der Jury nachgehakt, wie sie zum Lesen allgemein stehen. Dabei gab es viele spannende Antworten:

So gaben Sophia und Jördis an, dass sie ganz besonders kuschelige Leseorte mögen: Gern wird im eigenen Bett oder auf dem Sofa gelesen. Neben „Harry Potter“ sind vor allem die Bücher von Kirsten Boie und Marlies Arold bei den beiden angesagt. Frau Ahrens hingegen gab an, dass sie besonders gern mit ihrer Tochter zusammen liest (zurzeit werden vor allem die Bücher aus dem Adventskalender vor dem Einschlafen gemeinsam gelesen) und sonst durchaus international literarisch unterwegs ist mit englischen Krimis sowie ihrem Lieblingsbuch „Nachtzug nach Lissabon“. Jördis und Sophia sind übrigens auch sehr musikalisch. So spielen sie Geige, Trompete und Klavier und singen im Chor. Frau Ahrens hält sich mit Hausmusik eher zurück, da sie Musik nur mag, wenn sie laut ist. Es freut natürlich besonders, dass das Unterrichtsfach Deutsch besonders hoch im Kurs steht (es ist den Lesern jetzt freigestellt, zu überlegen, wer von den drei Interviewten diese Antwort gegeben hat embarassed).

 

Wer mehr wissen möchte, ist eingeladen, entweder unser Reporterteam oder aber die drei wunderbar offenen und netten Gesprächspartnerinnen selbst zu fragen. Dabei wünsche ich von Herzen viel Spaß.

Zudem wünsche ich allen Leserinnen und Lesern sowie den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Vorlesewettbewerbs eine ganz besondere Weihnachtszeit, die einlädt zu zahlreichen Reisen in das Land der Buchstaben, der kleinen und großen Abenteuer, der lauten und leisen Töne, der phantastischen und realen Geschichten, die das Leben so schreibt.

Alles erdenklich Gute und bis zum nächsten Jahr eine erfüllte Zeit

Carmen Dreier  

Ein Bild der Skyline der Zeche Bochum