73 Jahre nach dem Ende der nationalsozialistischen Diktatur in Deutschland und am Vorabend des Europatages luden im Mai diesen Jahres die Stadt Bochum und die Evangelische
Kirche in die Christuskirche zur einer Lesung und Diskussion mit Robert Menasse, dem Wiener Romancier, dessen Werk „Die Hauptstadt“ 2017 mit dem Deutschen Buchpreis gekürt wurde.
Menasses Roman ist eine Kritik an europäischen Bürokraten, die nationalstaatliche Interessen und persönliche Karriereambitionen vor das Gemeinwohl stellen, und zugleich ein dringender Appell, die Ursprungsidee des Friedensprojektes Europa nicht aufzugeben, sondern mit neuem Leben zu füllen.
Engagiert und überzeugend las der Autor nicht nur Schlüsselpassagen seines Romans, sondern stellte sich im Anschluss auch den Fragen seiner Diskussionspartner.
Zu diesen zählten neben dem Bochumer Unternehmer Michael Mauer und Nikolai Fuchs, Vorstand der GLS Bank, auch Schülerinnen und Schüler der Hildegardis-Schule, namentlich Neele Berninghaus, Marlena Reinhardt und Tristan Wulff (zum damaligen Zeitpunkt alle Q1).
Sie kamen mit dem Autor über Kultur- und Bildungspolitik ebenso ins Gespräch wie über die Frage einer notwendigen und möglichen europäischen Identität. Mit ihrer Diskussionsfreude vertraten sie das Europaprofil unserer Schule überzeugend nach außen. Auch Robert Menasse war sichtlich interessiert an den Ideen der Jugendlichen und nahm sich im Anschluss der Veranstaltung noch viel Zeit für ein persönliches Gespräch.
D. Wingenfeld