Vier Schüler*innen unserer Schule haben an der diesjährigen Ausgabe des EUSTORY-Geschichtswettbewerbs mit dem Titel „deutsch-französische Lebenswege/ itinéraires franco-allemands“ teilgenommen. In Kooperation mit fünf Schülerinnen aus Dijon haben sie einen historischen Comic zum deutsch-französischen Lebensweg von André Rossel-Kirschen erstellt und damit den ersten Preis in der Tandem-Kategorie gewonnen, in der Projekte gekürt werden, die eine binationale Zusammenarbeit beinhalten.
Zur Geschichte von André Rossel-Kirschen
Mit 15 Jahren verübte der aus einer jüdisch-rumänischen Familie stammende überzeugte Kommunist einen Mordanschlag auf einen deutschen Offizier, der während der deutschen Besetzung von Paris im zweiten Weltkriegs die Metro nehmen wollte. André Rossel-Kirschen glaubte, den Deutschen mit einem Schuss in den Rücken getötet zu haben, die Schüler*innen konnten durch ihre Nachforschungen allerdings nachweisen, dass sein Anschlag tatsächlich missglückt sein muss – der deutsche Offizier überlebte. Rossel-Kirschen wurde aufgrund seines jungen Alters nicht mit dem Tod, sondern einer zehnjährigen Gefängnisstrafe belegt. Er gelangte über mehrere Gefängnisse in die Justizvollzugsanstalt Krümmede in Bochum und erlebte dort nach einem missratenen Todesmarsch die Befreiung von der NS-Herrschaft.
Die Gruppe konnte über ihre Partnerinnen aus Dijon einen direkten Kontakt zu dem noch lebenden Sohn von Rossel-Kirschen herstellen, der ihnen bis dahin unbekannte Quellendokumente, unter anderem einen aus der Haft in Bochum geschriebenen Brief zur Verfügung stellte.
Die Jury war begeistert von der tiefgründigen Recherche zu dem außergewöhnlichen Lebensweg und vor allem von dem besonderen Produkt, dem selbstgezeichneten Comic.
Wir gratulieren allen Teilnehmenden sowie dem betreuenden Lehrer Herrn Mink zu diesem Preis und danken allen Beteiligten für das dahinterstehende Engagement!